Underworld



Der Kampf zwischen Vampiren und Lykanthropen währt bereits Jahrhunderte, doch in dieser Nacht wird die Schlacht ein Ende finden und der Schlüssel dazu ist ausgerechnet ein Mensch (Scott Speedman). Fortan gejagt von den Vampiren (ganz vorn dabei: Kate Backinsale) und den Lykanern (stellvertreten von einem wunderbaren Michael Sheen) ist er dabei nur ein Puzzleteil in einer noch viel größeren Intrige.


Bereits nach den ersten Minuten des Film merkt der gestandene Horrorfan und Liebhaber dunkler Romantik, dass hier unverkennbar wohl die berühmten "World of Darkness"-Pen-and-Paper-Rollenspiele Pate standen, nur irgendwie scheint es mit der Lizenzierung nicht geklappt zu haben.
World of Darkness hin oder her - der Film kracht einfach! Und lässt gothische Vampirherzen durch blaugefilterte, durchgestylte Bilder (Garantiert ohne Glitzer, dafür aber mit umso mehr Blut!) und die düster-phantastische Kulisse von Budapest höher schlagen. Die Story ist zwar nicht unbedingt neu, doch sehr kurzweilig in Szene gesetzt und hat immer wieder ihre Gänsehautmomente. Spätestens wenn Bill Nighty als Vampirmetusalem Viktor auf die Bühne tritt und im Endkampf ohne Schusswaffen, dafür aber monströs und schwertschwingend auftritt. 

Immer wieder toll ist auch das Production Design von Patrick Tatopoulos, der hier endlich Werwölfe kreierte, die ihrem namen alle Ehre machen anstatt im Fellbatzenklischee so mach anderer Werwolfdarstellung der jüngeren Kinogeschichte zu versinken. Ebenfalls nicht zu verachten ist da der Soundtrack von Paul Haslinger, der mit einer unverwechslbaren Mischung aus elektronischen Synths, Orchester und Hardcore die düsteren Bilder perfekt untermalt.

Da vergehen die nicht einmal zwei Stunden wie im Fluge. Was bleibt ist ein verdammt cooler Gothic-Vampir-Actionthriller, der zwar hie und da einige Logiklücken aufweißt, doch das ist bei der tollen Atmosphäre durchaus zu verschmerzen.


8/10 Metusalems