Rouge One - A Star Wars Story



Eigentlich habe ich "Rouge One" schon vor zwei Wochen gesehen. Allerdings erfuhr ich direkt nach dem Kinogang vom Tod von "Prinzessin Leia" Carrie Fisher und war entsprechend zu betrübt ein Review zu schreiben. 

Jetzt wird das jedoch nachgeholt. 

"Rouge One" bildet das Bindeglied zwischen "Rache der Sith" und "Eine neue Hoffnung" und erzählt die Geschichte einer Rebellengruppe und wie diese die Pläne des Todessterns über viele Gefahren hinweg stiehlt - so ganz ohne Jedi.


Insgesamt fand ich von Anfang an die Idee interessant, dass sich Disney beim Spin-Off an einen reinen Rebellen-Film wagt. Das gelingt erstaunlich gut und wesentlich glatter als noch in J.J. Abrams Episode VII. Auch weil hier die Hauptfiguren und Story nicht wie ein Best Of wirken, sondern mehr Eigenständigkeit mitbringen.

Gehüllt ist das Ganze in große, für Star Wars ganz schön düstere Bilder. So erfährt man hier wie brutal das Imperium vorgeht. Stormtrooper erschießen Zivilisten, es gibt Rebellenhinterhalte und an ganzen Städten wird ein Exempel statuiert. Man spürt hier die Unterdrückung des Imperiums auf die "Normalen" der Galaxie wesentlich besser als in der Hauptsaga, wo die Hauptfiguren Jedi, Sith und andere Superhelden sind. 

Eher witzig empfunden habe ich, dass im Film einer der größten Logikfehler der Filmgeschichte versucht wurde zu erklären. Stichwort: Todessternlüftungsschächte. Hinzu gesellen sich jede Menge Insidergags und Cameos, die das Nerd-Herz höher schlagen lassen.

Einzig irritiert haben die digitalen Widerbelebungen von Peter Cushing alias Tarkin und die junge Carrie Fisher. Es gibt noch weitere Stellen an denen Archivmaterial aus Episode IV digital in den Film gebracht wurde, aber gerade bei den beiden war es "seltsam". Zum einen, weil sich das Auge nicht zu hundert Prozent täuschen lässt, sondern auch, weil ich es als merkwürdig empfand die mittlerweile verstorbenen Darsteller in einem neuen Film zu sehen. Ich hätte mit einer Neubesetzung der Figuren vermutlich weniger Probleme gehabt als mit dieser "Geisterbeschwörung". Ich empfinde das als etwas pitätlos, um ehrlich zu sein. Natürlich klopfen sich die CGI-Leute auf die Schulter, weil Peter Cushing "fast echt" aussieht. Für mich war das allerdings nichts.

Wirklich Spaß hatte ich jedoch mit dem Auftauchen von meiner Kindheits-Nemesis Darth Vader, der anders als in den Prequels auch endlich wieder Darth Vader ist. Er darf Imperiums-Offiziere würgen, cool über Leichen steigen und Leute mit dem Laserschwert zersäbeln. Ja, das ist Darth Vader wie ich ihn aus meiner Kindheit kenne. Endlich ist er wieder böse unterwegs. Ein ganz großes Nostalgie-Plus. 

Insgesamt wurde ich durch "Rouge One" vorzüglich unterhalten. Für Nerds sowieso ein Muss.

8,5/10 Todessternen