"TRIX SOLIER - Zauberlehrling voller Fehl und Adel" von Sergej Lukianenko



Staatsstreich! Oh Ohnmacht! Der fiese Sator Gris putscht gegen das Geschlecht der Soliers und verbannt den jungen Trix aus dem Komfort des Palastes in die wilde und ganz und gar unkomfortable Welt von "da draußen". Trix schwört Rache und trifft auf seinem Weg zu ebendieser auf bekiffte Feen, wirre Zauberer und böse Untote.

Ehrlich, ich hatte mich darauf gefreut. Sergej Lukianenko und die Funny Fantasy. Eine Mischung, die eigentlich nur aufgehen hätte können. Doch weit gefehlt!


Die amüsanten Ideen Lukianenkos nützen kaum etwas, da die Handlung auf über 500 Seiten nur so dahinplätschert und kaum Überraschungen bieten. Kaum vorstellbar, dass Lukianenko sein Jugendbuch mittlerweile zu einer Trilogie ausgeweitet hat. Sicher, "Trix Solier" hat Potential, dass aber so konsequent verschenkt wird wie in kaum einem anderen von Lukianenkos Büchern. Obendrein sind die Charaktere durch die Bank das pure Gegenteil von "sympathisch". Tatsächlich fühlte ich mich von Hauptfigur Trix bereits nach den ersten 50 Seiten schwer genervt - immer edel, immer gutmütig, immer heldenhaft. Mein einziger Trost ist da die Vorstellung, dass Trix eine Parodie auf eine typische Fantasy-Gary-Stu sein sollte, der - wie sollte es auch anders sein! - am Ende zu seiner Mary Sue findet. Da nützen auch die weitaus interessanteren Nebencharaktere wenig, denn die bleiben trotz interessanter Ansätze und Anspielungen an die klassische Fantasy erschreckend farblos.

Alles in allem ist "Trix Solier" erschreckend seicht. Von einem russischen Terry Pranchett zu sprechen - wie vereinzelt zu hören war - ist mehr als nur arg übertrieben. Es ist völlig haltlos. So ist Lukianenkos "Trix Solier" vor allem verschwendete Zeit. Schade.

5/10 blöden Minotauren