"Northlanders - Band 2: Hammer + Kreuz" von Brian Wood




Im von den Wikingern besetzten Irland jagt der Königstreue Ragnar einen einzelgängerischen Partisanen, der sich vor allem durch seine grausamen Überfälle auszeichnet. Der König fürchtet, dass die Übergriffe die unterdrückten Kelten zum Widerstand anstacheln könnten und so soll Ragnar den Täter ein für alle Mal dingfest machen.



Nach dem grandiosen Auftakt der Northlanders-Reihe mit „Sven, der Verräter“ folgt mit „Hammer + Kreuz“ der zweite Streich. Der ist bedauerlicher Weise nicht nur im Seitenumfang bedeutend geringer, sondern auch in der Qualität. Denn nach der vielschichtigen Charakterzeichnung in Teil 1 wirken die Figuren hier geradezu flach. Zumal der 2. Teil wesentlich vorhersehbarer ist als der Erstling.

Was an Spannung fehlt macht „Hammer + Kreuz“ dafür an Bildern wieder wett. Denn die „Northlanders“ sind nach wie vor äußerst blutig, rau und düster. Dieses mal schwang zwar Ryan Kelly den Stift, doch auch er versteht es wie sein Kollege Davide Gainfelice durch Bilder zu fesseln. Die haben zwar nicht so viel epische Kraft wie jene von Gainfelice, da sich die Handlung dieses Mal in einem wesentlich kleineren Kreis bewegt als in Teil 1, dennoch sind sie von morbid-düsterer Schönheit, die den „Northlanders“ gut zu Gesicht steht.

Trotz klarer Schwächen in der Handlung, die vor allem die großen Antagonisten und Charakterduelle aus dem Erstlingswerk vermissen lässt, kann sich der Comic sehen lassen. Man darf also auf den 3. Teil gespannt sein.

7/10 Partisanen