Public Enemies



In den 30er Jahren der Probihitionszeit gilt John Dillinger (Johnny Depp) als der berüchtigste Bankräuber seiner Zeit als Staatsfeind Nr. 1! Um ihn auszuschalten wird die Behörde FBI ins Leben gerufen an deren Spitze Agent Purvis (Christian Bale) versucht den legendären Gangster dingfest zu machen.

Irgendwie scheine ich unbelehrbar, was das Gangsterfilmgenre betrifft. Obwohl ich nie so recht damit glücklich werde sehe ich mir ständig Filme aus dem Genre an. Vielleicht wartet mein Unterbewusstsein ja nur auf den richtigen Film? Gute Frage.

Tja, so viel kann ich beantworten: "Public Enemies" ist NICHT der Gangsterfilm meiner Träume.

Irgendwie habe ich mich mal wieder mehr gelangweilt als unterhalten gefühlt. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Film es nicht schafft mich zu entflammen. Und das wo ich die gesamte Epoche der Goldenen Ära des Verbrechens sehr mag.
Teilweise wirkte der Film auch irgendwie abgehakt und gehezt als wolle man möglichst viel auf einmal erzählen. Dabei konzentriert sich der Film für mich zu wenig auf einen Punkt. Die Figuren bleiben oberflächlich und das Männerduell zwischen Dillinger und Purvis knistert gewiss nicht vor Spannungsmomenten. Das liegt dabei vor allem an den beiden Hauptdarstellern. Johnny Depp und allen vorran Christian Bale spielen weit unter ihrem sonstigen Niveau. Gerade bei Bale fällt gravierend auf, dass er von Film zu Film immer schlechter zu werden scheint und überall nur noch seine Standartmimik aufsetzt. Vielleicht sollte er mal eine schauspielerische Pause machen? Wenn ich an seine darstellerische Qualität in "The Mechanist" denke, dann wird mir hier ganz bange!  

Hinzu das ich eigentlich kein großer Fan von Michael Mann bin und mich bereits - Asche auf mein Haupt! - "Heat" und "Colleteral" nicht besonders begeistern konnten. Die Mannsche Wackelkamera - die ich schon in "Colleteral" nervtötend fand - wirkt hier nur noch deplazierter. Die Bildqualität ist teils wirklich auf TV-Nachrrichten-Niveau und nimmt den Szenario so auch einiges an Glanz. Der ganze Film wirkt dadurch auch oft als könne er sich nicht entscheiden, ob er nun Gangsterdrama oder Dokumentation sein will. Reichen tut es weder für das eine noch für das andere, weil "Public Enemies" ständig zwischen den Genres pendelt sich aber nie endgültig festlegt und es somit dem gesmaten Film an Orientierung fehlt.

Auch negativ fallen die Schießereien auf, die zwar einen starken Sound haben, aber sich insgesamt wie ein Computerspiel anfühlen - leider mit mehr "Grand Theft Auto" als "Mafia". Auch merkwürdig, dass es im Finale plötzlich Zeitlupensequenzen gibt in denen die Kontrahenten cool über den Waldboden rollen und nachladen. Tja, womit wir wieder bei der unfreiwillig komischen Deplaziertheit wären.

Einzig der Soundtrack von Elliot Goldenthal wusste mich in seinen Bann zu ziehen.

Insgesamt erweißt sich "Public Enemies" als enttäuschender Gangsterfilm, der zu keiner Zeit weiß, was er eigentlich will.

4,5/10 Thommyguns