Right at your Door



Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag in Los Angels bis Bomben explodieren, gewaltige Rauschschwaden in den Himmel steigen und ein tödliches Toxin über der Stadt verbreiten.

Es wird eine Ausgangsperre verhängt und der Ausnahmezustand ausgrufen. Über das Radio erhält jeder Bürger die Aufforderrung sein Haus luftdicht abzuschotten. Wer auf der Straße angetroffen wird muss mit der Verhaftung oder gar Tötung durch schwer bewaffnete Soldaten in ABC-Anzügen rechnen.


"Right at your Door" zeichnet ein derart realistisches Höllenszenario nach wie man es seit dem Nuklearkriegsdrama "The Day After" nicht mehr gesehen hat. Und das obwohl die Figuren nie am eigentlichen Ort des Terrors zu sehen sind, da der Film in einem Vorort von L.A. spielt und der einzige Kontakt zur Außenwelt das Radio darstellt. "Right at your Door" zeigt eine bedrückend reale Reflexion der Terroranschläge von 9/11 und der Hilflosigkeit des Einzelnen gegenüber einer todbringenden Maschinerie aus Falschinformationen und den überforderten Hilfskräften. Als diese schließlich durch das Militär ersetzt werden nimmt die Katastrophe einen monströsen Verlauf, der so brutal und bösartig er im Film sein mag leider bei weitem gar nicht so abwegig erscheint.

"Right at your Door" zieht seine gesamte Eindringlichkeit aus den von der Außenwelt abgeschnittenen Protagonisten und der Frage, ob man Regierungsanweisungen immer treu Folge leisten sollte. Hinzu kommen Bilder, die sich trotz minimalistischer Handkamera ins Gedächtnis einprägen. Da wirken die aus der Ferne in den Himmel ragenden Rauchschwaden und herabfallender Staub wesentlich bedrohlicher als das Chaos der nächsten Nähe - so wie es z.b. einst in Oliver Stones 9/11-Drama "World Trade Center" das Bild einnahm.
"Right at your Door" braucht daher den Vergleich zum großen Vorbild "The Day After" nicht zu scheuen und ich glaube frei heraus behaupten zu können, dass dieser Film schon jetzt ein Klassiker des Genres ist.

Realistisch, bedrückend, schockierend!

10/10 Chemieangriffe