Harry Potter und die Kammer des Schreckens



Für Harry (Daniel Radcliffe) steht das 2. Jahr in Hogwarts vor der Tür, doch bereits vor seiner Ankunft dort zeichnen sich dunkle Wolken am Himmel ab. Am Abend vor seiner Abreise taucht ein Elf in seinem Zimmer auf, der behauptet, dass etwas Schreckliches in der Schule passieren wird. Als Harry sich weigert wirft der Elf einem Besucher seiner Verwandten eine Torte auf den Kopf. Das schreit nach Hausarrest für den "gestörten Bengel"!!! Doch Harry wird noch in der Selben Nacht von Ron (Rupert Grint) und dessen Zwillingsbrüdern Fred und George (Oliver und James Phelps) mittels eines fliegenden Fords befreit. Endlich bei Rons Eltern (Mark Williams und Julie Walters) angekommen scheint alles in Ordnung bis Harry und Ron am Tag der Abreise nicht zum Zug nach Hogwarts gelangen können. In Panik schnappen sie sich einfach den Ford samt Sonderausstattung und düsen Richtung Hogwarts, doch fliegen will gelernt sein. Und erst recht das Landen! So machen die Beiden nicht nur Bekanntschaft mit einer übellaunigen Weide, die nicht nur gern sämtliche Menschen im näheren Umkreis zu Mus verarbeitet, sondern auch Autos. Dem teuflischen Baum entkommen droht nicht nur der Rausschmiss, sondern Harry beginnt auch noch seltsame Stimmen zu hören, die immerzu vom Töten sprechen. Als kurz darauf auch noch die Katze des Hausmeisters versteinert aufgefunden wird geht im Schloss die Angst um. Man erzählt sich, dass einer der Gründer von Hogwarts, Salazar Slytherin, im Schloss eine geheime Kammer eingebaut hat in der ein Monster haust, dass alle Schüler töten soll, die unwürdig sind Magie auszuüben – die so genannten Schlammblüter; Zauberer ohne Magier "reinen Blutes" im Stammbaum.


Nachdem es weitere Opfer gibt und Harry aus Versehen der halben Schule demonstriert, dass er mit Schlangen sprechen kann gerät er in Verdacht das Monster auf Schüler loszulassen. Und so machen sich Harry, Ron und Hermine auf herauszufinden, was es mit der Kammer des Schreckens auf sich hat und stoßen auf eine ungeheuerliche Verschwörung.


Wieder führte Chris Columbus ("Kevin allein zu Haus") Regie und wieder krankt der Film an den Selben Stellen, wie schon Teil 1. Der Cast wurde dieses Mal um Kenneth Branagh, der in seiner Rolle des strohdoofen Schönlings Gilderoy Lockhart immer wieder seine Lacher wert ist, und Tom Coulson erweitert, der seine Rolle als faszinierender und dezent bösartiger Thomas Riddle hervorragend spielt. Zudem schlüpfte hier Richard Harris das letzte Mal in die Rolle des Albus Dumbledore, da er kurz nach den Dreharbeiten verstarb.

Dennoch kann der wunderbare Cast nicht darüber hinwegtäuschen, dass Columbus in Sachen Kitsch und Klamauk wieder viel zu dick aufgetragen hat. Ganz zu schweigen davon, dass sich Columbus auch dieses Mal sklavisch an die Vorlage gehalten hat. Fans erwartet von daher nicht nur Edelkitsch, sondern auch hier und da erneut uninspirierte, gepflegte Langeweile. 


Neben einem überzogenen HappyEnd ist Columbus’ Problem immer noch die Düsternis der Geschichte. Das unheimliche Flair der Romanvorlage will kaum aufkommen, da sich Bonbonfarben und plüschiger Zuckerguss nur bedingt mit dem finsteren Rassismus-Kontext vertragen. Immer dann wenn der Film mal die Chance hat den ganzen, gesellschaftlichen Konflikt der Magier zu thematisieren verschwindet dieser auch schon wieder in Kitsch und Klamauk. 


Eine verschenkte Chance folgt der Nächsten. Das macht auch nicht den Score von John Williams besser, der dieses Mal sogar einige wirklich tolle Themen bietet, wie etwa die Tom-Riddle-Tracks, die wunderschön unter die Haut gehen, während an anderer Stelle sich wieder Kitsch und Orchesterkrawall überlagern.
Auch die Effekte zeigen sich dieses Mal wieder von ihrer mittelprächtigen Seite. Einzig der Basilisk ist wirklich gut animiert, aber allerhand andere Kreaturen leider nicht.
So ist auch die "Kammer des Schreckens" von ernüchternder Mittelmäßigkeit durchzogen, doch sorgt der gutgelaunte Cast immerhin für das obere Mittelfeld.

6/10 Monstern