Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere



Im großen Finale der Hobbit-Filmtrilogie kommt es nun endlich zur Entscheidungsschlacht, doch Achtung, wem bereits "Smaugs Einöde" zu aufgebläht war, der wird auch mit "Der Schlacht der fünf Heere" nicht glücklich werden.


Ich selbst war bereits nach dem zweiten Hobbit-Film der Meinung, dass zwei Filme für den Hobbit völlig genügt hätten. Schließlich ist Tolkiens Kinderbuchvorlage nur knappe 300 Seiten stark, während der "Herr der Ringe" immerhin auf gute 1100 Seiten kam. Daher ist auch der vorwurf vieler Fans es ginge bei den Hobbit-Filme nur um klimpernde Münzen mehr als gerechtfertigt, denn in der Tat passiert vom Handlungsverlauf her selbst in den 3 Stunden nicht viel. Es wird gestritten, gefochten, auf die Mühsal im "Herrn der Ringe" vorbereitet und das durchaus unterhaltsam, doch am Ende fehlt es einfach an Substanz. Da kann auch das für Peter Jackson typische, völlig übertriebene Schlachtengemälde nichts daran ändern. Und offenbar war das auch dem Teamn um Jackson klar, weshalb so mancher Kampf in fast schon unerträgliche Länge gezogen wird. Da kann Thorin den bleichen Ork noch so oft den Schädel einschlagen, er steht immer wieder auf. Das letzte Mal als mich ein derartiges Steh-auf-Männlein so genervt hat war das Igor im vierten "Indiana Jones" als Lucas und Spielberg dachten sie müssten mit dem großen, tumben Russen auf den Nerven des Publikums herumtramüpeln. Ähnlich ergeht es einem hier mit Azog, dem Schänder. Zugegeben, in den ersten beiden Hobbit-Filmen fand ich die Figur durchaus noch interessant, hier jedoch nervt er nur noch, weil er im Film selbst keine andere Aufgabe hat als ebenjenen in die Länge zu ziehen. Versteht das nicht falsch, ich wurde 3 Stunden lang gut unterhalten, doch in einem Film, der in den gefilden Mittelerdes spielt will ich nicht nur beim Hauen und Stechen zusehen. Wir sind hier schließlich nicht bei den "Avangers"! (Oder etwa doch?) Nein, ich will die faszination dieser Welt spüren und die geht hier an vielen Stellen einfach flöten. Das Jackson es besser kann hat er bereits in "Die Rückkehr des Königs" bewiesen. Ein Film in dem es bekanntlich zu großen Teilen auch nur um die finale Schlacht geht, doch konnte Jackson damals das große Ganze meisterhaft in Bilder verwandeln. Das gelingt ihm hier nicht, auch weil die Vorlage das gar nicht her gibt. Deshalb funktioniert das Schlachtengemälde im "Herr der Ringe", im "Hobbit" jedoch nicht. Die Geschichte Tolkiens ist nicht darauf ausgelegt. Tatsächlich nimmt die Schlacht sehr wenig Platz in der Buchvorlage ein. Daher wäre man vielleicht wirklich besser gekommen das ganze kurz und knapp zu machen anstelle um der künstlichen Bombastik willen das alles bis ins unendliche aufzublähen. 

Auch ein gehöriger Minuspunkt der Kinoversion ist meiner Meinung nach, dass man dem Film regelrecht anmerkt, dass er offenbar für den Extended Cut zurechtgestuzt wurde. Ein Manko das bereits "Smaugs Einöde" in der Kinoversion hat blasser aussehen lassen als es hätte sein müssen. 

Von daher sehe ich "Die Schlacht der fünf Heere" mit zerrissenen Gefühlen und es tut mir fast leid ihm nur eine mittelmäßige Wertung verpassen zu können, doch der Film gibt einfach nicht mehr her als "nur" Unterhaltung. Schade.

5/10 Erdfressern