"Death Dealer" von Frank Frazetta




 
Frank Frazetta ist wohl einer der bedeutendsten Comicillustratoren der Moderne. Mit seiner Figur des Death Dealers regte er über Jahrzenhte die Phantasie von Millionen Fantasyfans an. So sehr, dass es eine Gruppe von Comickünstlern wagte Frazettas Horrorgestalt einen eigenen Graphic Novel zu widmen. Ein dunkles Märchen voller dunkler Mächte, edlen Kriegern und - das dürfte klar sein - sehr viel Blut.

Inhaltlich bietet die Geschichte um den Death Dealer solide Fantasykost um den finsteren Rächer auf dem Pferd mit Schild und Axt, der gegen das Herz der Finsternis selbst antritt und dabei allerhand abgeschlagene Körperteile und Blutfontänen produziert. "Death Dealer" lebt ganz klar von den großartigen Bilder, denn so etwas wie Charakterentwicklung, gute Dialoge oder Tiefgang sollte hier gar nicht erst gesucht werden. Von daher hat die Story so wie die Gestalt des Death Dealers einen unverkennbaren Trashfaktor. 


Dennoch macht es einfach laune die herrlich düster-blutigen Bilder zu betrachten. Ganz besonders hat es mir ja jene Szene zu Beginn angetan als der Death Dealer als dunkle druidische Manifestation aus den Wurzeln des Weltenbaums hervorbricht, um gnadenlos die Reihen seiner untoten und reichlich madigen Gegner zu lichten. Nettes Detail am Rande; wenn der Death Dealer auf die dunkle Brut einschlägt spritzt kein Blut, sondern ein Schwall von Maden und Würmern. Wunderbar trashig-eklig. 


Da war ich zugegebener Maßen schon traurig, dass das Ende so etwas glanzlos daher kommt, was auch den tollen Bildern geschuldet ist, denn die erhöhen die Lesegeschwindigkeit dermaßen, dass ich innerhalb einer Stunde die Rund 200 Seiten durchgerattert hatte. Zugegeben; so viel Lesestoff gibt es nicht, denn wenn Dialoge, dann kurz, knapp und gern auch von einer Naivität, die mich ab und an zum Schmunzeln brachte.

Wem die Story egal ist und wer auf wuchtige Bilder steht und obendrein einen Faible für diese Kultfigur der Comickultur hat sollte unbedingt zugreifen.

8/10 Todbringern