"Northlanders - Band 4: Die Pest" von Brian Wood



Der Schwarze Tod verherrt das Land mitten im tiefsten, russischen Winter. Aus Furcht vor weiteren Infizierungen vertreiben die Dorfbewohner alle Pestkranken und sperren sich ein, nichts ahnend, dass der weitaus schlimmere Gegner in ihrer Mitte ruht.


Das klaustrophobische Pestszenario dient im aktuellen Northlandersband als Aufhänger zu einer Art Mittelalterversion des "Paten". Denn während der unsichtbare Tod überall zu lauern scheint erpressen die Starken Schutzgelder von den Armen und Wehrlosen. Wer nicht zahlen kann wird ins Verseuchte Umland verbannt. Mit der Zeit bilden sich im dorf zwei Fronten, die Stimmung heitzt sich auf bis es schließlich zum blutigen Showdown kommt.

Atmosphärisch ist "Die Pest" große Klasse, was nicht zuletzt der Verdienst von Illustrator Leonardo Fernandez ist, der Brain Woods düstere Erzählung in großartige Bilder hüllt. Wie schon im Kurzgeschichtenband "Blutiger Schnee" steht auch hier wieder das Thema der Frauen in der harten Männerwelt der Wikinger im Vordergrund. Anders als in der Geschichte um die Walküren im 3. Band handelt es sich hier jedoch nicht um blutdürstige Amazonen, sondern vielmehr um Frauen, die sich gegen die brutale Herrschaft ihrer Männer durchsetzen müssen. Das jedoch auf ihre Art tun und nicht mit dem Schwert wie man zunächst vermuten könnte. Das verleiht diesem Northlandersband auch eine wesentlich ruhigere Note als dies für die Reihe bisher üblich war. So beschränkt sich die Action dieses Mal auf das Finale. Zudem spielt sich ein Großteil der Handlung dieses Mal in einem sehr kleinen, persönlichen Kreis ab, was das klaustrophobische Grundelement noch zusätzlich verstärkt.

Ein untypischer, aber dennoch lesenswerter Teil der Reihe. 


8/10 Schutzgeldeintreibern