Star Wars: Dark Forces



1995 war nicht nur die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten SW-Spieleserien, sondern auch die von dessen Helden: Kyle Kartan.

Anders als in späteren Teilen hat hier Kyle gerade erst dem Imperium den Rücken zugewandt und begibt sich im Auftrag von Mon Mothma auf die Suche nach den Dark Troopern, einer neuen generation von Sturmtruppe, die den Erfolg der Allianz bedroht.

"Dark Forces" stand damals ganz in der Tradition des seit zwei Jahren neu aufkommenden Shootergenres, welches durch Id Softwares Horrorballerei "DooM" aus der massentauglichen Taufe gehoben wurde. Nach vielen Adventures und Flugsimulatoren war es nur eine Frage der Zeit bis auch LucasArts an das neue Genre anknüpfen würde.
Spielerich wirkt "Dark Forces" heute reichlich unspäktakulär bis charmant-naiv - insbesondere wenn man bedenkt, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährtende Schriften (BPjS, heute BPjM - das "Schriften" wurde mittlerweile durch "Medien" ersetzt) das Spiel damals indizierte. Warum wusste man dort wohl selbst nicht so genau.

Ganz in den damaligen Genrekonventionen schießt Kyle Kartan hier auf alles was imperial aussieht, sucht zwischendrin Schlüsselkarten und löst hier und da auch mal ein paar Schalter- und Zeiträtsel.

Das was "Dark Forces" besonders ausmachte war, dass anstelle von den üblichen gezeichneten Figuren auch erstmals echte 3D-Zwischensequenzen vorkamen. Bis dahin selbst im technikbewussten Shootergenre eine absolute Seltenheit.

Aus heutiger Sicht ist "Dark Forces" grafisch wie spielerisch natürlich gnadenlos veraltet und lebt von seinem grandiosen Retrocharme und den schon damals herrlich trockenem Kartan-Humor. Für alle, die sich für die Anfänge der Kartan-Saga interessieren dennoch ein absolutes Must-Have.
Und wem das Spiel zu alt ist, es nicht mehr auf dem neuen PC funzt dem sei die "Darf Forces"-Mod für "Jedi Knight: Jedi Academy" wärmstens empfohlen. Dort wurden sogar die alten Zwischensequenzen ins Spiel übernommen. Trotz aktuellerer Grafik also Retrocharme pur!


7/10 Dark Troopers