ALIEN: Covernant


Ursprünglich sollte der Film als "Prometheus 2" kommen, wurde dann aber von Ridley Scott prompt in einen waschechten "ALIEN" umgewidmet. Ob der Film hält, was der große Name verspricht?


Allgemein sah es in tiefen des Weltalls nicht gut aus. Ursprünglich sollte den offiziell 5. Alien-Streifen Neill Bloomkamp ("District 9") machen. Dessen Skript gefiel dem Meister aber nicht und so legte er dann doch selbst Hand an. Was Ridley Scott hier präsentiert ist ein überraschend unausgegorener Film. Die vielen Fragen, die "Prometheus" aufwarf werden nicht ansatzweise beantwortet, dafür viele neue aufgeworfen. Insgesamt ist das auch das größte Problem des Film. Optik, Darsteller, Effekte, wie üblich alles vom Feinsten. An sich ist die Story über die Kolonisten, die - wie sollte es anders sein - auf einem Xenomorph-Planeten landen und der Reihe nach Xenofutter werden anfangs nicht schlecht. Gerade der Auftakt ist wirklich stark, ebenso wie das Ende, dass einen bösen Cliffhanger präsentiert. Nein, das große Problem ist der Mittelteil und vor allem die Erklärung für die Evolution des Xenomorphs ist durch die Fanbrille betrachtet einfach nur lächerlich. (Mehr dazu findet ihr in meinem Videoreview unter dem Beitrag.) 

"ALIEN: Covernant" lässt einen als Zuschauer einfach mit zu vielen Fragezeichen zurück. Vieles wird nicht erklärt und die vielseitige Evolution der Xeno-formen muss man überhaupt erstmal auf der offiziellen Filmwebpage nachlesen, weil die Begründung im Film selbst gar nicht auftaucht. 

Damit gehört "ALIEN: Covernant" zu einem der schlechtesten Filme des Franchise, den ich zwar nicht ganz so haarsträubend wie "Die Wiedergeburt" fand, aber dennoch an vielen Stellen einfach so richtig schön bekloppt. Apropos bekloppt: Der "Endkampf" mit dem Xenomorph ist so schnell vorbei wie er kommt. Wenn ich mich an die finalen Kämpfe im ersten Alien, Aliens oder Alien³ erinnere. Was ich da an den Fingern gekaut habe vor lauter Spannung. Hier ist davon nichts zu spüren. Das Xenomorph wird gefangen und - ganz klassich - in den Weltraum gepustet. Fertig. Ist noch vor dem Abendessen zu schaffen. 
Das wirkt so gehetzt und gestellt, dass der folgende Cliffhanger dann wohl nötig war, um den letzten Rest an "What to Fuck?"-Stimmung zu retten. 

Insgesamt ist der Film jedoch eine maßlose Enttäuschung. Zumal er die ganze Zeit nicht weiß was er will. Nichts Halbes, nichts Ganzes.

Da kann man nur hoffen Ridley Scott überlegt sich das mit "Awakening" noch einmal. 

5/5 CGI-Aliens