BioPsyHoz



Manchmal gibt es Bands, die sind mehr als nur eine Band. Das liegt oft an ihrem Auftreten oder ganz salopp gesagt an ihren Auftritt, live, auf der Bühne.
BioPsyHoz - unter diesem Pseudonym arbeiten vier moskauer Künstler in weißen Ganzkörperanzügen machen dazu psychodelische Musik und liefern Liveshows der Superlative mit Horror, Rauch, viel Pyrotechnik und grenzwertigen Pornoeinlagen, die sogar Rammstein blass werden lassen.


Ja, BioPsyHoz erinnert nicht von ungefähr an SlipKnot, dennoch sind Art und Weise der Psychodelik doch anders. Sie ist tiefgreifender, packt einen an den eiern, dort wo es weh tut. So sehr ich SlipKnot auch mag, das pseudosatanische Maskentheater ist nach all den Jahren doch etwas ausgeschöpft.

Was macht BioPsyHot anders? Auf den ersten Blick nicht viel, doch ist ihre Musik elektronischer und weniger auf Metal ausgelegt. Viele Synthezizer, elektronische Verzerrungsklänge von E-Gitarre und Keyboards und Songtexte, die eigentlich nur in zyklisch-manischem Ton gibt.


Auf dem Feld der Mottobands ist BioPsyHoz für westliche Ohren erfrischend anders. Für die Heimat gilt das sicherlich weniger. In Russland gehört die Band - ähnlich wie hierzulande SlipKnot - zum festen Szenebestandteil, dass es schon in internationale Kinofilme geschafft hat. Ihr Song "Zlost" etwa steht mit vielen anderen Hardcore- und Folklorebands auf einer Songliste des Soundtracks der Verfilmung von Sergej Lukianenkos "Wächter der Nacht", wo er - wie könnte es auch anders sein - stellvertretend für die Dunkle Seite eingespielt wird.