Zwei Polizisten (Leonardo DiCaprio und Mark Raffulo)
werden nach dem Verschwinden einer Patientin aus der Gefängnispsychiatrie von
Shutter Island auf ebenjene Insel geholt, um den Vorfall aufzuklären, doch dort
treffen sie nur auf eine Mauer des Schweigens. Insbesondere der leitende
Psychiater (Sir Ben Kingsley) scheint etwas bewusst verbergen zu wollen. Das
düstere Geheimnis von Shutter Island.
Zugegeben, Martin Scorcese gehört gewiss nicht zu meinen
Lieblingsregisseuren, dennoch versprach die Thematik einen spannenden
Psychothriller mit toller Besetzung.
Das
habe ich dann auch zum Teil bekommen, denn die düstere Atmosphäre und
Abgeschiedenheit des Films erinnert nicht von ungefähr an Genreklassiker wie
Alfred Hitchkocks „Psycho“. Der Film schafft es auch eine durchaus spannende,
psychodelige Atmosphäre aufzubauen, doch das große Problem des Films ist sein
klischeehaftes Ende.
Und
ehrlich, wieso enden seit „Fight Club“ 90% aller Psychothriller mit der
Auflösung Schizophrenie? Sicher, man wollte den großen Twist am Ende
herbeiführen, doch der geht für Genrekenner sehr auf Kosten der Spannung. Für
mich wäre es spannender gewesen zu erfahren wie Andrew den Fängen der
vermeintlich hinterhältigen Anstaltspsychiater entkommt.
Davon
abgesehen ist der Film toll inszeniert und mit einem wirklich erstklassigen
Cast ausstaffiert. Besonders das Duell zwischen DiCaprio und Kingsley hat es in
sich – na ja, zumindest bis zu dem Moment als die Auflösung präsentiert wird.
Okay, ich will nicht ganz so sein. Das Thema wurde schon wesentlich schlechter
verarbeitet und so ist auch die Auflösung an sich relativ sachlich geraten, mit
wenigen Effekthaschereien. Dennoch bleibt es für den Genrefan in mir
enttäuschend.
So
bleibt „Shutter Island“ ein netter Genrefilm, der jedoch trotz Spannung wenig
überrascht.
7/10 Unwettern