"Das Schlangenschwert" von Sergej Lukianenko



Nach dem staatlich vergüteten Freitod seiner Eltern beginnt für den Jungen Tikkerej eine gefährliche Odysee durch die Galaxie, denn die Föderation von Inej putscht gegen Imperium der Erde und macht via Versteckter Codes in Soap-Operas ganze Planeten zu feurigen Anhängern des Inej. Begleitet vom Galaktischen Ritter Stasj soll er den Aufstand brechen, aber wie?

Zugegeben, "Das Schlangenschwert" ist ganz bestimmt keine von Lukianenkos Perlen. Zwar unterhält die Mischung aus Orwells "1984" und einer realistisch angehauchten Version von "Star Wars" anfangs durchaus, doch schöpft Lukianenko das emense Potential des Universums leider zu keiner Zeit aus. So ist "Das Schlangenschwert" eines der wenigen Jugendbücher aus seiner Feder und muss deshalb auf den sonst so brillianten Stil (Es ist beträchtlich einfacher gehalten!) und den ironisch-sarkastischen Unterton verzichten. Zugleich ist die Geschichte für eine Hommage oder Satire auf "Star Wars" und Co. auch zu witzlos geraten. 

Hinzu kommt, dass das Universum unausgereift erscheint. Von allen großen Vorbildern hier und da mal ein bisschen, aber eigentlich nichts so richtig. Schade.

Tikkerej als Figur ist unsäglich naiv und einfältig, seine Begleiter nicht unbedingt besser getaktet und die Bösewichte dieses Mal alles andere als raffiniert. Zudem dümpelt die Story nach dem rasanten und stimmigen Auftakt merklich vor sich hin bis Lukianenko dann zum Ende hin endlich wieder Gas gibt. Die Auflösung ist allerdings doch sehr überkonstruiert geraten und lässt einem mit einem großen Fragezeichen über den Kopf zurück.
Das mag auch daran liegen, dass "Das Schlangenschwert" eigentlich Teil 2 der "Genom"-Saga ist, die Verlage es allerdings nicht schafften die komplette Serie zu lizensieren.

So bleibt "Das Schlangenschwert" deutlich hinter Lukianenkos anderen Werken zurück und der hat mit "Weltengänger" immerhin bewiesen, dass er die Thematik viel genialer umsetzen kann.

5/10 Plasmapeitschen