Terminator: Die Erlösung



Wir schreiben das Jahr 2018. Die Menschheit befindet sich mit dem künstlichen Bewustsein und Rüstungsprogramm Skynet im Krieg. John Connor (Christian Bale) muss als Anführer des Widerstandes seinen jugendlichen Vater vor den Terminatoren retten, um die Zukunft zu verändern und die Welt zu retten.

Dieses Jahr muss irgendwie das Jahr der Blockbuster-Schlappen sein. Anders kann mir mir den kontinuierlichen Segen an miesen Filmen nicht erklären. Und "Terminator: Die Erlösung" stellt einen der absoluten Tiefpunkte des Kinosommers 2009 dar. (Und das beunruhigende ist, dass die Session noch nicht mal richtig angefangen hat. )


Es gab wohl selten einen Film den Nicht-Kenner der Originale (wie ich) und Hardcorefans gleichermaßen so schlecht fanden. Und wahrhaftig ist das was Regisseur McG ("Drei Engel für Charlie") hier zusammenschustet fernab jedweder Logik, Spannung oder gar Unterhaltung! 


Ich habe vom Film ja nun gewiss keinen David Lynch erwartet, aber selbst für einen simplen No-Brainer bietet der Film nichts außer vielleicht ein sinnlos verpulvertes, an sich tolles Szenario und Explosionen, Explosionen, EXPLOSIONEN! Denn hier geht's zu wie bei einem Knallfrosch auf Dauerbetrieb. Und ähnlich wie der Knallfrosch verpufft auch der Film nach dem eigentlichen Effekt. 


Man merkt aber auch ab der ersten Minute wohin das Millionen-Budget geflossen ist: in die Pyrotechnik und CGI-Effekte! Die sehen nämlich allesamt klasse aus. Auch das Productiondesign ist ziemlich cool und als Liebhaber von Endzeitszenarien hatte ich das sofort ins Herz geschlossen.
Das war's dann aber auch schon mit den positiven Aspekten.

Wo soll ich mit Meckern bloß anfangen?


Vielleicht beim nicht vorhandenen Spannungsbogen? Okay, ich sollte Nachsicht haben. Wenn man so viel Geld in die Effektabteilung steckt hat man naturgemäß eben kein Geld mehr für ein anständiges Drehbuch. Aber es ist ja nicht so, dass das Drehbuch schlecht wäre. Nein, es ist grottig! Ich hätte im Prinzip nach den ersten 5 Minuten wegdösen können - und mir war nach 5 Minuten bereits wie wegdösen! (Okay, ich will nicht unfair sein, vielleicht waren es auch zehn. ) - und hätte am Ende dennoch absolut nichts verpasst. Die Geschichte plätschert Ewigkeiten vor sich hin und dazwischen hier mal Explosionen, da mal Termitatoren, dort mal ein Atompilz. Neben einem fehlenden Spannungsbogen gibt es auch ein faszinierendes Vakuum an Logik. Ich bin ja bei Leibe kein Logikfanatiker und kann auch über klaffende Löcher hinwegsehen, wenn das Teil wenigstens unterhält - aber genau das tut der Film zu keiner Zeit!
Oft sitzt man einfach nur da und fragt sich was der ganze Mist eigentlich soll. Sehr fein ist z.b. das Finale in der Terminatorenfabrik, wo abertausende Roboter produziert werden und wie viele werden aktiviert als John Connor und Co bei Skynet randalieren gehen? Ein Einziger! Und das ist auch noch der absolut sinnfreie CGI-Arnold-Super-Duper-Terminator, dem es absolut nichts ausmacht von Kugeln durchsiebt zu werden oder von glühend heißen Stahl übergossen und anschließend von Eisdampf schockgefrostet zu werden. (Robocop lässt herzlich grüßen. Hätte bloß noch gefehlt das T-800 umkippt, in tausend Stücke zerspringt und wieder zusammenschmilzt.)


Oder das Hauptquartier von Skynet wo es null Wachen gibt, sich nur ein kleines Türmchen findet und das sich lustig schnell umgehen lässt. Und so weiter und so fort! Theoretisch könnte ich hier noch Stunden sitzen und die klaffenden Löcher aufzählen.


Von dem unlogischen Zeitreise-Wirrwarr ganz zu schweigen. Nur so viel: Das arme Raum-Zeit-Kontinuum musste sich so einiges gefallen lassen.

Oder bin ich einfach nur zu intelligent für diesen Film?

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Darstellern: Ist ja gut und schön einen hochkarätigen Cast zu haben, aber was tun, wenn man diesen absolut nicht motiviren kann? Okay, wahrscheinlich haben Bale & Co beim Drehbuch auch nicht durchgeblickt, weshalb dann jeder seine Standartmiene aufgelegt hat. Mein persönliches Highlight war jedoch "Command & Conquer"-GDI-General Michael Ironside. Die einzige Szene, in der ich mich wirklich unterhalten gefühlt habe.
Davon abgesehen hatte auch Filmkomponist Danny Elfman ("Sleepy Hollow", "HellBoy II - The Golden Army") offenbar keine große Lust den Score zu kreieren und hat dann lustlos "irgendwas" hingeklatscht.

"Terminator: Die Erlösung" ist mit einem Stück von William Shakespeare nach dieser langen Rede kurz und knapp zu umschreiben: "Viel Lärm um nichts!"

2,5/10 Super-Duper-kugelsicheren-schockgefrosteten-T-800-Terminatoren