Sunshine



Die sterbende Sonne hat die Erde in einen solaren Winter erstarren lassen. Nun soll die Raummission "Ikarus II" mit einer Atombombe, die alles spaltbare Material der Erde trägt, die Sonne wieder entzünden, doch in den Weiten des Alls warten auf die Astronauten (u.a. Cillian Murphy, Chris Curtis und Rose Byrne) ungeahnte Gefahren. 

Die Storyidee von "Sunshine" brachte 2007 sämtliche Astrophysiker auf. Was für ein Quatsch! Die Sonne mit einer Atombombe neu entzünden!




Mag sein, dass der Film aus wissenschaftlicher Sicht vollkommener Nonsens ist, doch Regisseur Danny Boyle ("28 Days later", "The Beach") wäre nicht Danny Boyle, wenn die Weltenrettung hier nicht dazu dienen würde in die Abgründe der menschlichen Psyche einzutauchen. Denn nach über 18 Monaten im Weltraum hat die Besatzung nicht nur einige Eigenheiten angenommen, sondern droht im Angesicht der Gefahren ihrer Mission ebenfalls ihre Menschlichkeit zu verlieren. Danny Boyle zeichnet seine Charaktere dabei gewohnt feinsinnig. 

"Sunshine" baut ab der ersten Minute einen subtilen, dennoch starken Spannungsbogen auf, der vorrangig von den grandiosen Bildern und den menschlichen Charakteren lebt. Was das Effektteam um Tom Wood hier leistet kann man nur mit dem Wort atemberaubend beschreiben. So wunderschön und intensiv war der Weltraum noch nie. 


Auch wieder mit von der Partie ist Komponist John Murphy, dessen Score jedoch subtiler daherkommt, als in "28 Days". Ebenfalls toll sind die darstellerischen Leistungen, die die gesamte Laufzeit über auf konstant hohem Niveau stehen.
Einziger Minuspunkt des Films: Die Auflösung der mysteriösen Vorfälle an Bord des Raumschiffs ist dann doch etwas flach geraten. Schade, denn wenn man davon absieht ist "Sunshine" ein wirklich toller Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.

8,5/10 Allmissionen