"Northlanders - Band 1: Sven, der Verräter" von Brian Wood


Als Wikinger Sven nach langer Zeit in seine Heimat zurückkehrt hat sein bösartiger Onkel Gorm dessen Erbe an sich gerissen. Sven wird von ihm nackt in der Wildnis ausgesetzt, um ihn eines qualvollen Todes sterben zu lassen, doch da hat der alte Tyrann nicht mit dem schier unbrechbaren Kampfgeist des Thronfolgers gerechnet. Sven beginnt einen blutigen Gurelliakrieg gegen Gorm, allerdings nicht ohne Hindernisse.



Brain Wood, Autor der Kult gewordenen "DMZ"-Comics, entführt einen hier in ein blutiges Comicerlebnis, das ganz in der Tradition der "Conan"-Geschichten von Robert E. Howard steht. Passend dazu liefert Davide Gainfelice einen Look, der zwar nicht unbedingt der Hübscheste ist, aber absolut die Finsternis von Woods Geschichte wiederspiegelt. Seine Zeichnungen sind daher weitgehend unästhetisch, dennoch wuchtig und von tragender Weite. 

Zwar ist Woods Idee vom als Kind ins Ausland geflüchteten Erben, der als Erwachsener seinen Thron zurückfordert sicherlich nicht neu, doch schafft er es die Geschichte - ähnlich wie in "DMZ" - realistisch zu erzählen. Da geht es um Religion, Macht, Geld und, ja wie könnte es auch anders sein, die Liebe. Gänzlich ohne jede Romantisierung der Wikinger, sondern hart, unerbittlich und ganz und gar dreckig - unästhetisch halt.

Das macht den ersten "Northlanders"-Teil zu einem ganz besonderen Comicerlebnis, fernab des Nazismus und der Perfektion eines Frank Miller. Und das ist auch gut so!

8,5/10 Hirschen