Inception


In der nahen Zukunft werden Verbrechen im Traum begangen, durch die sogenannte "Inception" können die "Extractors" im Traum in ihre Opfer eindringen und wichtige Informationen herausfiltern oder gar fremde Gedanken einpflanzen.
Doch wo beginnt der Traum und wo endet die Realität?

Ganz klar, nach der Schlappe mit "The Dark Knight" (Ja, ich gehöre zu den 1% aller Kinogänger, die ihn sehr enttäuschend fanden!) musste Chris Nolan bei mir wieder etwas gutmachen. Und das hat er mit "Inception" geschafft. Auch, wenn der gehypte Zusatz "bester Film des Jahres" vielleicht doch etwas übertrieben ist.

Dennoch ist "Inception" wohl der klügste und optisch faszinierenste Cyberthriller seit "The Matrix". Allein wie sich ganze Straßenzüge vor der Kamera zu ganzen Bergen formieren oder wenn der Träumende ins Waser gestoßen wird und daraufhin im Traum die sintflut losbricht. Einfach klasse gefilmt. Das gilt auch für die Actionszenen, aber das Nolan Action toll in Szene setzten kann hat er ja mit seinen "Batman"-Adaptionen schon zur genüge bewiesen.
Auch die Darsteller sind durchweg brilliant. Insbesondere Leonardo Dicaprio, Cillian Murphey und Ken Watanabe sind großartig.

Moment, wird der eine oder andere jetzt bestimmt sagen: Ist "Inception" etwa schon wieder so ein dämlicher Sommerblockbuster mit Topbesetzung und Effektgewitter, aber ohne jede Spur von Handlung?
Da kann ich beruhigen. Die Story ist sehr geschickt in die surrealen Traumszenarien eingeflochten und erinnert mit ihren Twists und dem nolanschen Cliffhanger am Ende an dessen Meisterstück "The Prestige", auch wenn das Ende nicht ganz so abgründig und böse geraten ist wie in dessen phantastischen Magierkrimi.
Allerdings möchte ich hier nichts weiteres über die Handlung verraten, denn der Film lebt hauptsächlich vom "nicht-wissen"! (Auch ein Grund, warum ich mir so gut wie kein Promomaterial vor Kinostart gegönnt habe.)

Insgesamt also ein wirklich cooler, rasanter und auch philosophischer Cyberthriller in bester Matrixmanier, aber garantiert ohne Sonnenbrillen und Ledermäntel.


9/10 Traumrealitäten