Blut muss fließen - Undercover unter Nazis





Seit 2003 filmte der Thomas Kuban unter lebensgefahr auf Konzerten der rechten Szene. Dabei vernichtete er nicht nur sein gesamtes Privatvermögen - 200.000 Euro kostete der Film, nur, oh Wunder, wollte ihn kein Verleih ins Programm nehmen und kein Fernsehsender ausstrahlen -, sondern tritt seither nur noch verkleidet in der Öffentlichkeit auf.


Der Film selbst wandelt auf den Spuren von Daniel Schweizers Standartwerk "White Terror" und zeigt einen Teil erschütternde Wirklichkeit. Anders als Schweizers Film erstellt "Blut muss fließen" jedoch keinen Panoramablick auf die gesamte, global agierende Szene, sondern bleibt vor allem den deutschen Neonazis auf der Spur - und zum Schluss sogar dem NSU. Denn die Morde der Nazibande um Beathe Zschäpe passierten nach strikten Anweisungen aus dem  Blood-and-Honour-Netzwerk. 

Ein wichtiger Film ist es, ohne Zweifel. Und wie brisant Kubans gesammelte Aufnahmen sind zeigt auch erst die Weigerung vieler Studios und Sender - unter politischen Zugzwang? -, den Film nicht ins Programm zu nehmen. 

Heute, ein Jahr nach dessen Veröffentlichung wird im Zuge der Flüchtlingskrise und der Pegida-Demonstrationen immer deutlicher wie wichtig dieser Film auch für die Dokumentation der Gewalt gegen Andersdenkende geworden ist. Und das die heutigen Ereignisse nicht vom Himmel gefallen sind.

10/10 Hassmusikern