Underworld: Rise of the Lycans



Presquel, welches die Geschichte des Lykaners Lucian (Michael Sheen) erzählt, dessen verbotene Liebe zur Tochter des Vampirfürsten Viktor (Bill Nighy) einen Krieg zwischen den als Sklaven gehaltenen Werwölfen und den Vampiren auslöst.

Als riesiger "Underworld"-Fan habe ich mich natürlich wie Wahnsinnig auf das Presquel gefreut, auch, wenn die Idee einen eigenständigen Film über die Liebesgeschichte von Lucian und Sonja zu drehen leicht nach hinten losgehen konnte. Immerhin kennt man diese schon seit dem ersten "Underworld"-Film.
Und es war eine blöde Idee! Kennt man die Filme von Len Wiseman ("Stirb Langsam 4.0") bereits, dann bietet einem "Der Aufstand der Lykaner" so gut wie nichts Neues, da der bereits bekannten Geschichte keinerlei neue Elemente hinzugefügt werden. Doch die gepflegte Langeweile resultiert nicht nur aus dem schwachen Plot. So produzierte Len Wiseman nur noch und führte keine Regie mehr. Diese ging an Patrick Tatopoulos über, der in "Underworld" und "Underworld: Evolution" für das Kreaturen- und Effektdesign verantwortlich war. Das merkt man auch deutlich! Zwar versucht Tatopoulos Wiseman zu imitieren, schafft dies aber in keiner Minute des Films. Außer dem Blaufilter erinnert nahezu nichts mehr an das Original. Die Inszenierung ist lahm, spannungs- und auch sehr lieblos. Ebenso deutlich ist das Productiondesign abgesackt, denn man sieht dem Film an, dass er auf einem viel niedrigeren, finanziellen Niveau produziert wurde. Eine Todsünde, wenn man bedenkt, dass "Underworld" von jeher von seinem coolen Look und dem genialen Design lebte. Beides findet sich hier kaum wieder. Auch die Effekte und Kreaturen leiden da sehr deutlich darunter.
Da retten auch ein paar nette Actionsequenzen nichts mehr.

Was hier plottechnisch und im Design versemmelt wurde kann jedoch auch der Originalcast nicht herausreisen. Nicht zuletzt, weil die Figuren von Lucian, Viktor und Sonja so flach gehalten sind, wie ein Pizzateig. Zwar zeigt Viktor noch ein paar interessante Ansätze und dank Bill Nighy ist das auch ganz gut gespielt, doch Lucian ist einfach nur noch urgut. Von den faszinierenden Antihelden aus "Underworld" ist da nichts übrig geblieben. Und seine geliebte Sonja ist einfach nur dumm und arrogant. Da ist man zum Schluss fast schon glücklich, dass sie von Papa Viktor gegrillt wird.
Hinzu gesellen sich Dialoge, die selbst für "Underworld"-Verhältnisse einfach nur grottig sind. Da kommt man nicht umhin sich zu fragen, was mit Danny McBride, Len Wiseman und Kevin Grevioux los war, als sie das Drehbuch geschrieben haben. Allgemeine Einfallslosigkeit im "Underworld"-Universum? Sieht schwer danach aus!

Was bleibt ist ein seelenloses Machwerk, auf das der Fandom getrost hätte verzichten können. So ist "Aufstand der Lykaner" eine absolute Enttäuschung und bildet den Tiefpunkt der Serie.

4/10 langweiligen Lykanern