Underworld: Awekaning


 

Nachdem Todeshändlerin Selene die drei Ältesten getötet hat erfährt die Menschheit von der Existenz der Vampire und Werwölfe. In einer brutalen Säuberungsaktion werden beide Spezies fast vollständig ausgerottet und Selene gefangen genommen.
12 Jahre später erwacht diese aus dem Kälteschlaf in einem Labor und flieht vor ihren menschlichen Häschern. Auf der Flucht wird ihr jedoch bald klar, dass der wahre Gegner nicht die Menschheit ist.

Was hatte ich für eine Angst vor diesem Film. Nach dem grottigen Presquel "Rise of the Lycans" habe ich im Grunde das Schlimmste erwartet und bin mit sehr niedrigen Erwartungen ins Kino gegangen. Und was soll ich sagen? Meine Erwartungen haben sich zum Glück nicht bestätigt!

Len Wiseman & Kevin Grievoux haben sich beim Schreiben der Story nochmal richtig ins Zeug gelegt und die Kritik der Fans nach dem RotL-Desaster ernst genommen. Heraus gekommen ist ein "Underworld" wie er im Buche steht. Düster. Blaufilter. Stadt. Blut. Coole Action. Klasse Darsteller. Auch wenn durch das deutlich futuristischere Szenario dieses Mal das düster-gothische deutlich kürzer kommt als noch im Original oder "Evolution". Dennoch bringt der Film frischen Wind ins UW-Universum mit einer von den Lykanern unterminierten Menschheit, einem monströsen Hulk-Lykaner und einigen wirklich gelungenen Insidern für Serienfans.

Auch wirklich schön ist Stephen Rea als Bösewicht in so einem Monsterfilm zu sehen. Ungewohnt, aber durchaus gekonnt.

Führwahr, ich finde tatsächlich kaum was zum Rumnörgeln, aber da rumnörgeln dann doch sein muss: Wie so oft bei solchen Filmen, gerade wenn sie bei Concorde im Verleih sind, hat mich die FSK-Politik doch irritiert. Der Blutpegel und Zeigefreudigkeit sind hier wesentlich höher als in den Vorgängern. Nicht nur, dass die Bösewicht(e) wie immer ziemlich übertrieben gesplattert werden, sondern dass das Ganze dabei auch noch als P16 freigegeben wurde und es Szenenweise so scheint als sei dafür trotzdem zur Schere gegriffen worden. In ein paar Actionszenen wirkt die Gewalt "abgeblendet". Etwa als der vampirische Neuzugang David dem Oberboss mehrmals mit der Schrotflinte ins Gesicht schießt. Da fehlen eindeutig ein paar sekunden, nur um danach auf das Zerfetzte Gesicht inklusive fehlender Nase zu blenden. Ebenso ist es bei einer Szene wo ein Lykaner per Hand von Kopf bis Fuß in zwei teile zerrissen wird und man richtig Gehirn und Wirbelsäule rausschmoddern sieht. Da gabs jedoch keinen Schnitt. Von daher, etwas reichlich sinnlos die eine Stelle zu schneiden während man anderen, genauso üblen Splatter trotzdem zeigt. Aber gut, falls meine Annahme stimmt, gibts ja immer noch den Uncut auf DVD.

Davon abgesehen, endlich wieder ein richtig geiler "Underworld", der auch in 3D überzeugen kann. (Endlich mal wieder ein (Real)film ohne hässliche 2D-Adaption!)

Wer jedoch mit der serie bisher nichts anfangen konnte, dem wird auch bei Teil 4 das Grauen packen.

Von mir aus kann Teil 5 kommen.

  10/10 Hulk-Lykanern