Star Trek XI



Der Film behandelt die erste Mission der Enterprise und behandelt u.a. auch wie die spätere Crew frisch zusammen kommt - nicht ganz ohne Hindernisse, wie man sich sicher denken kann. So sind James T. Kirk und Spock zunächst Todfeinde bis ein bedrohlicher Feind sie zusammenschweißt. Denn der finstere Romulaner Nero zieht mit einem gigantischen Raumkreuzer von Planet zu Planet und lässt ganze Planeten von künstlichen Wurmlöchern aufsaugen. Schnell stellt sich heraus, dass Nero (Wow! Eric Bana) keine politischen Ziele antreiben, sondern, dass er einen persönlichen Zwist ausfechtet. Doch warum und mit wem?

Was hatte ich für eine Angst vor diesem Film! Meine geliebten Classic werden reanimiert - und das ausgerechnet auch noch von J.J. Abrams ("LOST", "Cloverfield"), der m.M.n. bis jetzt immer nur durch eine einzige Fähigkeit heraus stach: Tolle Stoffe in die Tonne zu treten!


Doch schnell wurde mir im Kino klar, dass es dieses Mal anders war. Abrams erweckt die CLassics wieder zum Leben! Mitsammt Kirk (Chris Pine), Spock (Zachary Quinto), Dr. McCoy (Carl Urban), Ohura (Zoe Saldana), Chekow (Anton Yelchin) und meinem geliebten Scotty (Simon Pegg)! Die überwiegend jugendliche Besetzung mag zunächst verwirren, doch schon nach wenigen Minuten hat man sie vollends als die späteren Helden akzeptiert. Nicht zuletzt, weil die Darsteller allesamt wirklich toll spielen. Allen vorran Zachary Quinto, der als junger Spock einfach eine Wucht ist! "Faszinierend", um es mit Spocks Worten zu sagen!

Die Classics werden in diesem Film wahrhaft wiedergeboren! Endlich sind wir wieder bei den "Abenteuern des Raumschiff Enterprise, dass ferne Welten erkundet, die noch ein Mensch je zuvor gesehen hat!" Mir viel es seit Ende der klassischen Kinofilmreihe ja immer sehr schwer den Einstieg in das neue "Star Trek" zu finden. Ich war immer genervt und gelangweilt von der "Next Generation" mit dem ewig labernden Jean Luc Picard, der es sich ähnlich wie seine Kollegen der "Deep Space Nine" und der "Voyager" zum Ziel gemacht hatte seine Feinde einfach totzuquasseln! Irgendwie war das einfach nicht mehr mein geliebtes "Star Trek". Entsprechend misstrauisch nahm ich die Reanimation der Classiscs zunächst auf.

Doch "Star Trek" ist ein Film geworden, der die Originale nicht vernichtet - so, wie es etwa Spielbergs Revivel von "Indiana Jones" getan hat -, sondern es handelt sich viel mehr um eine selbstironische Verbeugung vor den Classics, die nicht an Anspielungen spart. Auch hat "Star Trek" endlich wieder den draufgängerischen Charme, den die späteren ST-Serien ja leider vermissen ließen - und stattdessen den Zuschauer lieber zu Tode diskutierten. Endlich gibt es wieder coole Sprüche und Dr. McCoys Standartsatz über Spock: "Dieser Grünblütige!!!" An dieser Stelle ein Wörtchen zu Karl Urban; er IST McCoy! Ich hätte nicht gedacht, dass er ihn so wunderbar spielen könnte.

Auffallend ist von vornherein hierbei wie liebenswert die Figuren vorgestellt werden. Wie etwa Schiffspilot Sulu, der zu Beginn die "Handbremse" noch angezogen hat oder Chekov, den der Computer durch seinen russischen Dialekt kaum zu verstehen vermag.


Auch wunderbar wie Scotty in der Mitte des Films zum Team stößt. Simon Pegg versprüht dabei einen wunderbaren, kaum nachahmbaren Humor.

Nicht ganz so hieb- und stichfest erweißt sich die Handlung um die Wurmlöcher und Raum-Zeit-Verschiebungen, denn Zeitreisen sind immer ein Sammelsorum für Logikfehler. So auch hier. Da diese jedoch nicht allzu krass ausfalen und man sich das Meiste denken kann ist darüber hinwegzusehen.

Wirklich genial - und kaum erkennbar - ist Eric Bana als großer Antagonist und tragischer Gegenpol zu Kirk der romulanische Captain Nero, der seinem Namen wahrlich alle Ehre macht und schlussendlich mit seinem Schiff untergeht. ;( Nach langer Zeit ist das endlich wieder ein "Star Trek"-Bösewicht von Format, wenn auch gewiss nicht so abgrundtief Böse wie einst Khan. Nicht so ein wischi-waschi Finsterling a la der Borg-Königin. "Widerstand ist zwecklos!" Ha ha, sehr lustig!
Nero ist zwar nicht so gesprächig wie die "Next Genmeration"-Typen (weil Sternenflotte und intergalaktische Finsterlinge sich lieber gegenseitig Totfaseln, anstatt mal irgendwas zu machen!) dafür hat der rachsüchtige Romulaner jedoch einiges an finsterem Charisma.

Effekttechnisch schöpft "Star Trek" aus seinen vollen und nutzt dabei so ziemlich alles, was an aktueller Technik verfügbar ist. Das sorgt für die bombastischsten Raumschlachten seit "Star Wars - Episode III: Die Rache der Sith".

Alles in allem hat es J.J. Abrams geschafft die "Star Trek"-Classics würdig wiederzubeleben! Und ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit der neuen bzw. alten Crew! Teil 2 kann kommen!

10/10 rote Materiepartikeln