Star Wars - Episode II: Der Angriff der Klonkrieger



Jahren nach den Ereignissen aus "Die dunkle Bedrohung" ist Anakin Skywalker (Hyden Christchensen) der junge Padawan von Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor). 

Nach einem Mordanschlag auf Prinzessin Padmé (Natalie Portman) wird Anakin ihr Leibwächter und Obi-Wan sucht nach den Urhebern des Mordes und kommt so einem unglaublichen Komplott auf die Spur.


"Um Gottes willen!" ist es wohl nicht mir nach dem Film entfahren, denn Episode II ist einer der schlechtesten Filme, die ich kenne - gleich nach "Twilight"! Der Vergleich ist gerechtfertigt, denn hier wurde aus der Space-Opera eine waschechte Soap-Opera mit kampfszenischen Unterbrechungen.

Ist der Beginn noch halbwegs rasant und Obi-Wans irrnnige Fahrt durch Coruscant ein durchaus launiges Unterfangen so wird der Film dann von Minute zu Minute schwülstiger und schmalziger - und zwar in einer Art und Weise, die nicht nur Fans an George Lucas' geistiger Gesundheit zweifeln lässt. Da hüpft Anakin über grünste Wiesen auf dem Rücken einer fetten, tänzelnden Nabookuh, wirft sich vor Padmé in die Blumen und um ein Haar wäre bestimmt noch der Bärenmarke-Bär ins Bild gekommen und hätte den beiden Milch verkauft! Davon abgesehen versucht sich Lucas in den pseudoromantischen Dialogen zwischen den beiden wohl selbst darin zu überbieten wie sehr sich sein Publikum fremdschämen kann ehe es kreischend den Saal verlässt. Ehrlich, da hat selbst Rosamunde Pfilcher stellenweise mehr Niveau! Und zum absoluten Unglück zieht sich dieses Kapitel über die Hälfte des Film - samt oberschmalziger Hochzeit am Ende! (Fans wissen ja, wer in Star Wars nicht stirbt muss am Ende heiraten!)

Und apropos Sterben: Warum werden den Film über durchaus interessante Figuren eingeführt nur damit man sie sinnlos verheitzen kann? Kleine Kostprobe gefällig? Jango Fett. Kaum taucht er auf wird er auch schon von Mace Windu enthauptet. Count Dokuu, zunächst zwielichtig eingeführt und auch noch von einer Größe wie Christopher Lee verkörpert, verschwindet nach kurzem Kampf in der Versenkung. Und ebenjener Kampf zwischen ihm und Meister Yoda (hier bereits keine Puppe mehr) ist dann auch noch so ziemlich das Lächerlichste, was die neue Trilogie zu bieten hat. Da bewerfen sich die beiden Meister gegenseitig mit Gegenständen - okay, einem geheimen Star Wars Klischee zufolge müssen Sith mit Gegenständen werfen, weil sie sonst keine richtigen Siith sind! - während der Rest zuschaut und Däumschen dreht. Im Gegensatz dazu ist dann die gesamte Schlach auf Geonosis, die offenbar nur entstand, weil einige Leute bei der Effektfirma ILM gewettet haben wie viele Explosionen auf eine Kinoleinwand passen, völlig over the top. Die Schlacht ist vor lauter Effekten so dermaßen überladen, dass die Freude selbst bei CGI-Fanatikern schnell gen Null tendieren dürfte. 

Weiterhin hat die Story nicht viel mit Logik am Hut. Und wie schon in Episode I passiert vieles nur aus purem Zufall. Einzig Obi-Wan bemüht sich noch etwas die Haltung in diesem Trauerspiel zu wahren. Doch selbst ein gut gelaunter Ewan mcGregor kann da nix mehr retten. Zumal Hyden Chrischensen eine tumbe Nuss ist - und das nicht nur auf seinen Charakter bezogen. Der Mann soll den werdenen Darth Vader verkörpern, aber was kriegt man? Einen schusseligen, über beide Ohren verliebten Padawan, der ständig sein Laserschwert verliert und die dümmsten Satze in den Mund gelegt bekommt. Apropos: Anakins Wandlung zur Düsternis kommt hier auch reichlich dummdreist daher. Nämlich in dem er in einer Szene seiner Wut freien Lauf lässt und ein Lager mit Tuskenräubern auf Tatooine zerlegt und ständig davon schwadroniert, dass er "mehr" möchte. Und das vor einer halbnackten Padmé mit dem Gesichtsausdruck eines Libidokranken, der sein Geschwinge zwischen den Beinen nicht mehr halten kann. Christchensens darstellerische Unleistungen tun dann noch ihr übriges.

Als sei das noch nicht genug kommen dann auch noch Dummbatzengags mit C3PO und R2D2, die nicht im gerinsten lustig sind, sondern wie der Rest des Film eher zum fremdschämen verleiten. Etwa wenn C3PO in der Droidenfabrik den Kopf verliert und dann entgegen seiner Programmierung als Kampfdroide aufs Schlachtfeld muss und permanent sagt "Darauf bin ich nicht programmiert!!!" Autsch!

Alles in allem frage ich mich was zum Teufel sich Lucas bei diesem Film gedacht hat! 

Das ist ja nicht mal nix.

1,5/10 Kuhweiden auf Naboo