Clive Bakers Undying



Irland in den 20ern. Der Geisterjäger Patrick Galloway wird von seinem Freund Jeremaih zu dessen ländlichen Wohnsitz gerufen, denn dessen tote Familienmitglieder trachten ihm nach Leben und Seele. Und so begibt sich Patrick auf sie Suche nach den Ursprüngen des Fluches, der auf Jeremaihs Familie lastet und kommt einem ungeheuerlichen geheimnis auf die Spur.

"Undying" ist zweifellos einer der besten Survivel-Horror-Shooter der vergangenen 10 Jahre! Dabei orientiert sich Horrormeister Clive Baker ("Jechio") hier weniger an seinen sonstigen Spielen, Filmen oder Büchern, sondern vielmehr an die Genreprägenden Gruselkrimis von Edgar Allen Poe.

Das Spiel lebt dabei vorrangig von seiner intensiven Atmosphäre. Und fürwahr da gilt ein besonderes Lob den Leveldesignern, denn Jeremaihs Herrenhaus und dessen Umland versprüht trotz mittlerweile veralteter "Unreal Tournament"-Engine immer noch eine emense Gänsehaut. Dazu tragen auch die wirklcih feinen und wohl dosierten Schockeffekte bei, wenn der Werwolf des nachts im Umland heult, plötzlich Türen zufliegen und Poltergeister ihr Unwesen treiben! Ebenfalls unantastbar für den Zahn der Zeit scheint der Soundtrack zu sein, der ebenfalls zur Spannung und den Adrenalinstößen beiträgt. 

"Undying" wird dabei wie kaum ein anderer Shooter von seiner wendungsreichen Handlung getragen. Diese hat einige Überraschungen parat. Schade nur, dass das Ende eindeutig auf eine Fortsetzung hinweist, die es wohl niemals geben wird, weil das Spiel im Handel (unberechtigt) flopte. Ebenfalls schade ist, dass es nur eine internationale, englisch synchronisierte Fassung gibt. Da das Spiel jedoch für sein Genre überraschend dialoglastig ist sollte man zumindest gefestigte Englischkenntnisse mitbringen, um die Geschichte halbwegs verstehen zu können.

Weniger gut gelungen sind dagegen die Rätsel des Spiels. Die bestehen zum Großteil leider nur aus einem "Suche den Silber-Gold-Bronze-Obsidian-Dämonenschlüssel!"

Spielerisch bietet "Undying" dennoch einiges an genreuntypischen Facetten. Neben dem teils sehr phantastischen Waffenarsenal, welches neben Galloways Revolver u.a. noch eine magische Sense, eine tibetanische Eiskanone und Phönixei (der Phönix wird als "Lenkrakete" gesteuert) beinhaltet. Neben den waffen spielen die im Laufe des Spiels erlangten offensiven und defensiven Zauber eine große Rolle wie z.b. Schildzauber, ein Sichtzauber, der die Umgebung aus der Welt der Toten betrachten lässt und so Hinweise für den Spieler offenbart oder das Magie-Pendat zum Raketenwerfer: magische, brennende Schädel, die sich auf Gegner abschießen lassen. Jeder Zauber kann dabei auf bis zu fünf Stufen ausgebaut werden. Dabei muss man sich als Spieler entscheiden, ob man lieber angreift oder defensiv spielt, denn Punkte für den Magieausbau sind rar. 

Auch gibt es verschiedne Arten von Munition, die man z.b. in den Revolver laden kann. Silbergeschosse gegen Werwölfe oder doch lieber Phosphor gegen Untote? 

Ebenso hat jeder Gegnertyp eine Waffe mit der er am besten bekämpft werden kann. Skelette etwa stehen immer wieder auf solange man sie nicht mit der Sense enthauptet hat.
An dieser Stelle sei sogleich die Gewaltdarstellung erwähnt. Zwar ist die nicht allzu übertrieben, aber dennoch blutig. Stichwort: Sense!

Alles in allem ist "Undying" spektakulärer Geheimtipp und Klassiker in einem! Unbedingt ansehen!

10/10 Beschwörungen