Die Orc-Welt Dreanor stirbt. Auf der Suche nach einer neuen Heimat führt der Schamane Gul'Dan die Horde nach Azeroth, wo diese sich durch das Königreich Loderon plündert. Den dort lebenden Rittern der Allianz gefällt das natürlich gar nicht.
TOTALER SPOILERALERT! Wer weiter ließt ist selbst schuld. ;)
Über 10 Jahre haben Fans auf den Film gewartet, der bereits 2004 kurz nach dem Erscheinen von "WarCraft III - Raign of Chaos" von Blizzard angekündigt wurde. Dass der Film von Entwickler Blizzard mitgestaltet wurde merkt man dem Film in jeder Minute an. Auch weil WarCraft-Storyschreiberling Chris Metzen als Produzent mitmischt.
Im wesentlichen behandelt der Film, der den Auftakt zu einer Trilogie darstellt die Story-Line aus "Orcs and Humas". Der Dämon Sageras übernimmt den Zauberer Mediev, der wiederrum Gul'Dan und die Horde durch das dunkle Portal nach Azeroth führt. WarCraft-Fans wissen ja wie das ausgeht und was es mit den Dämonen und Orcs auf sich hat. Interessanter Weise endet der Film nicht genau bei "WarCraft II", sondern am Anfang der "WarCraft Adventures" - dem nie erschienen Point-and-Click-Adventure, dessen Origin-Story um Thrall später als der Roman "Lord of the Clans" erschien.
Mit anderen Worten für WarCraft-Fans bietet der Film extrem viele Anspielungen und Insider, die aber auch wirklich nur für den Fan ersichtlich sind. Etwa den berühmten Running-Gag mit der Wache, die in ein Schaf verwandelt wird.
Nicht-Kenner der Strategiespiel-Reihe dürften deshalb öfter mal auf dem Schlauch stehen. Auch, weil einige Sachen im Film nicht erklärt werden. Etwa wie sich Mediev den Dämon eingefangen hat und warum die Orcs ihnen zu Beginn folgen. Auch gab es Änderungen. So trinken die Orcs im Film nicht das Dämonenblut, um gefügig zu werden, sondern werden von Gul'Dan mit dem Fluch des Fells überzogen. Eine Story-Line die zu Teilen aus "World of WarCraft" stammt und für mich nie Canon dargestellt hat, weil WoW für mich immer eher schlechte FanFiction war. (Schon allein wegen dem, was Blizzard dort mit Illidan angestellt hat.)
Ach, und apropos Fanfiction: Im Film gibt es so einige Shipper-Momente und die Liebesgeschichte zwischen Auduin und Garona wirkte auf mich eher aufgesetzt. Vielleicht auch, weil ich schon immer eher ein Orkfan war - entsprechend fand ich die Menschenstorys eher dürftig, den Durotar-Plot umso spannender. Ich kann nichts dafür, ich mag nun mal Orkhäuptlinge mit Zöpfen. ;) Oder wie ein Freund von mir sagen würde "langweilige, blaue Menschen-Fraktion und coole, rote Orks." Die einzige Blizzard-Love-Story, die ich gelten lasse ist ohnehin die zwischen James Raynor und Sarah Karrigan, aber ups, falsches Universum.
Aber um nicht zu sehr abzuschweifen und zurück zum Film zu kommen: "WarCraft - The Beginning" ist definitiv eine sehr gute Videospielverfilmung, die auch außerhalb der Fandiskussionen viel Spaß macht. Natürlich werden jetzt wieder einige meckern, dass der Plot zu durchschaubar ist und die Figuren zu flach. Denjenigen kann ich nur sagen, dass die Komplexen WarCraft-Storys auch erst viel Später in der WarCraft-Timeline kamen. "Orcs and Humans" war in vielen Dingen sehr klassisch und das bringt man entsprchend auch im Film rein.
Der Film ist von vorne bis hinter allerdings auch reiner Fan-Service. Wer mit WarCraft schon als Spielserie nix anzufangen wusste, der wird definitiv auch mit dem Film nicht glücklich. Dafür ist er zu sehr auf die Nerds ausgerichtet.
Der Film ist zu 100% WarCraft. Das Design ist zu 100% WarCraft. Die Figuren sind zu 100% WarCraft. Die Story ist zu 100% WarCraft. Was will man mehr von einem WarCraft-Film? Ich kann das Genörgel von einigen Leuten im Vorfeld und jetzt nicht nachvollziehen. Und man muss auch nicht überall die "Herr der Ringe"-Messlatte anlegen. Gegen die hat selbst Peter Jackson verloren, weil er die sich selbst so hoch gesetzt hat.
Ich für meinen Teil fand den Film stark und sehr unterhaltsam. Und darauf kommt es an.
9/10 Schafen
PS: Als nächstes will ich einen StarCraft-Film. Den will ich nämlich schon seit ich 11 bin!