Pacific Rim



In der nicht allzu fernen Zukunft greifen aus einer Erdspalte im pazifischen Ozean riesige Monster die Menschheit an. Diese Kontert mit gewaltigen Kampfrobotern.

Guillermo Del Toro ("Pans Labyrinth", "Hellboy") war ja bisher eher weniger bekannt für marzialisches Gemetzel zwischen Giganten und schon im Vorfeld wurde sein Film viel und gerne mit Michael Bays "Transformers" verglichen.


Auf den ersten Blick haben die beiden Materialschlachten mehr Gemeinsamkeiten als es so manchem Del-Toro-Fan wie mir schmecken mag. Und tatsächlich hatte ich viel Angst, dass der Film ähnlich sinnlos sein könnte wie das Bay-Machwerk. Sicher, die Story von "Pacific Rim" passt auf einen Bierdeckel und die Figuren sind alles andere als tiefgründig, um nicht zu sagen sowas von 0815-Helden. Am Ende sind es die wahrlich größenwahnsinnigen Bilder und Actionsequenzen Del Toros und sein sehr ironischer Umgang mit dem Szenario, die den Film sehenswert machen. Tatsächlich mag man sich beim sehen des Films immer den kleinen Guillermo vorstellen wie er gewaltsam im Kinderzimmer seine Actionfiguren gegeneinander aufhetzt. Und genau für diese Art jung gebliebener Kinder ist der Film am Ende auch gemacht. Wer also immer noch heimlich seine Matchbox quält ... oder um es mit einem Zitat aus Mel Brooks "Spaceballs" zu sagen: "Haben Sie etwas gesehen?" - "Nein, ich habe nicht gesehen, dass Sie schon wieder mit ihren Puppen spielen!"

Wer sich also auf die Kindlichkeit des Szenarios einlassen mag wird 2 Stunden lang wunderbar unterhalten. Nicht zuletzt wegen des gut aufgelegten Casts. Gerade Ron Pearlman als fieser Gangsterboss ist unsagbar cool. Auch nicht unerwähnt bleiben sollte dabei der Cameo von Guillermo Del Toro als Stahlarbeiter. Anders als in den meisten anderen seiner Filme hat Del Toro sich hier sogar eine Sprechrolle zugemutet. :D
Sehr ulkig auch der Auftritt von Charlie Day und Burn Gorman als überdrehtes Wissenschafts-Dou. Tatsächlich haben mich im Film vor allen die kleinen Nebenrollen überzeugt. Die Hauptrollen wie Idris Elba und Charlie Hunnam haben mich dagegen sehr kalt gelassen, da sie vor allem typisches, pathostriefendes Hollywood-Blabla ablieferten. Gerade Idris Elba overacted seinen Major derart, dass man teilweise nicht weiß, ob hier der typische "harte Militär" nicht eigentlich parodiert werden sollte.

Meine einzige, heftige Kritik richtet sich an die FSK: Ab 12? Ähm ... ja nee, is klar. Lange hab ich bei einer FSK-Freigabe nicht mehr so den Kopf geschüttelt. Das letzte MAl muss bei "Lord of the Rings - Return of the King" gewesen sein, wo auch ordentlich Menschenmatsch produziert wurde ohne dass es jemanden interessierte. In "Pacific Rim" wird derart viel an Monstergedärm produziert - und drin rumgewühlt - dass man sich fragen darf, ob die FSK den Film überhaupt gesehen hat. Wie mans von Del Toro erwarten darf ist der Gewaltgrad entsprechend übertrieben-eklig. Deshalb: nicht gerade mit den kleinsten Kindern rein gehen!

8/10 Katju-Gehirnen